Taktile Wahrnehmung
Hierbei handelt es sich um das Berührungsempfinden. Wir unterscheiden berühren (epikritische Wahrnehmung) und berührt werden (protopatische Wahrnehmung).
Über protopatische Reize lernen wir, wo, wie und womit wir berührt werden, dabei sind wir aber passiv. Durch aktives Tasten verschaffen wir uns epikritische Reize und damit Informationen über Größe, Beschaffenheit und Oberfläche eines Gegenstandes oder einer Person.
Störungen in der taktilen Wahrnehmung können unter anderem folgende Auswirkungen haben:
- Verschiedene Materialien (z.B. Knete, Fingerfarben, Kleister, Kuchenteig, Sand, Matsche, Creme) mögen nicht berührt werden.
- Unverhoffte Berührungen oder leichte Berührungen von anderen Personen werden als unangenehm empfunden und vermieden. Teilweise wird mit „Flucht“ (winden aus einer Umarmung oder entziehen sich der Berührung) oder Aggression (Hände werden weggeschlagen, Personen die sie anfassen möchten, werden weggeschubst) reagiert.
- Haare waschen, Duschen, eincremen sind unangenehm.
- Möglicherweise sind die Kinder eher Einzelgänger. Gruppen werden vermieden, im Kindergarten spielen sie lieber für sich alleine.
- Hände werden übermäßig oft gewaschen.
- Aufgrund der Angst vor dem Kontakt mit unangenehmen Materialien spielt das Kind lieber mit eindeutigen Materialien (z.B. Lego, Holzbausteine, Playmobil) und es werden viele andere Erfahrungen (z.B. balancieren, klettern, rennen) nicht gemacht.