ADS/ADHS
Eine weitere Aufgabe der Ergotherapie in der Pädiatrie ist die Therapie von Kindern mit dem Aufmerksamkeitsdefizit Syndrom mit und ohne Hyperaktivität (ADS und ADHS).
Kinder mit AD(H)S haben unter anderem oft große Schwierigkeiten in folgenden Bereichen:
- Konzentration und Aufmerksamkeit: Es fällt den Kindern schwer, sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
- Besonders fällt dies bei Aktivitäten auf, die sie sich nicht selber ausgesucht haben, wie z.B. ein Spiel welches die Erzieherin im Kindergarten ausgewählt hat, oder die Aufgaben in der Schule.
- Die Kinder haben oft Probleme damit, ihre Aufmerksamkeit auf eine Aufgabe zu lenken. Sie sind rasch abgelenkt, machen häufig Flüchtigkeitsfehler.
- Selbststrukturierung: Es fällt auf, dass die Kinder Schwierigkeiten damit haben, eine Aufgabe der Reihe nach zu erledigen. Oft beginnen sie eine Aktivität, ehe die Regeln erklärt werden konnten. Durch die mangelnde Strukturierung „verheddern“ sich die Kinder in einer Aufgabe und müssen schließlich noch einmal von vorne beginnen oder geben Klassenarbeiten oder Hausaufgaben unvollständig ab.
- Hemmung/Impulskontrolle: Die Kinder sind oft nicht in der Lage sich angemessen zu hemmen und zu regulieren. So werden Antworten gegeben, ehe die Frage komplett gestellt wurde, Gespräche werden unterbrochen, Lösungen in die Klasse gerufen.
- Hyperaktivität: Es fällt den Kindern schwer, über einen längeren Zeitraum still zu sitzen, was dazu führt, dass sie im Kindergarten bei gezielten Angeboten oder im Stuhlkreis aber auch später in der Schule unruhig sind, auf dem Stuhl herumrutschen, mit den Beinen schaukeln, ihre Hände nicht stillhalten können und auf diese Weise andere Kinder bei den Aktivitäten stören.
- Natürlich gibt es auch noch andere Schwierigkeiten. Kinder mit AD(H)S benötigen oft feste Strukturen und Rituale. www. Situationen verunsichern sie, was oft Überreaktionen zur Folge hat. Auch das Einhalten von zeitlichen Rahmen fällt den Kindern schwer, da ihnen in diesem Bereich der Überblick fehlt. Daher dauern Hausaufgaben oft übermäßig lange, die Kinder kommen von einem Besuch zu spät nach Hause, weil sie schlicht die Zeit „vergessen“ haben. In der Therapie wird mit Hilfe eines Konzentrationstrainings sowohl die Konzentration und Ausdauer als auch die Selbststrukturierung und Impulskontrolle des Kindes verbessert.
Hierzu werden verschiedenste Methoden angewandt, wie zum Beispiel:
- Selbstinstruktionskarten
- Arbeitsblätter
- Regelspiele
- Verhaltenstherapeutische Maßnahmen (z.B. Loben des erwünschten Verhaltens, Ignorieren des unerwünschten Verhaltens, Punktepläne usw.)